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18.09.2023 [65083a84]

Höchstens vier Geschosse


[...]

Es gibt ausreichende Beweise dafür, daß hohe Gebäude Menschen verrückt machen.

Hohe Gebäude haben keine eigentlichen Vorteile, außer daß sie Banken und Grundeigentümern Spekulationsgewinne verschaffen. Sie sind nicht billiger, sie sparen keinen Freiraum, sie zerstören das Stadtbild, sie zerstören das soziale Leben, sie erzeugen Kriminalität, sie erschweren das Leben für Kinder, sie haben hohe Betriebskosten, sie ruinieren die Freiflächen in ihrer Nähe, sie beeinträchtigen Licht, Luft und Aussicht. Aber abgesehen von allen Hinweisen darauf, daß sie nicht sehr vernünftig sind, zeigen empirische Belege, daß sie tatsächlich Geist und Gefühl von Menschen schädigen können.

[...]

Je höher Menschen über dem Boden leben, desto wahrscheinlicher treten psychische Krankheiten auf. [...] Ein einfacher Mechanismus konnte das erklären: Das Leben im Hochhaus entfernt die Leute vom Boden und vom zufälligen alltäglichen Gesellschaftsleben, das auf den Gehsteigen und Straßen in den Gärten und Veranden vor sich geht. Sie sind in ihren Wohnungen allein. Der Entschluß, hinaus in die Öffentlichkeit zu gehen, wird zu einer bewußten und schwierigen Angelegenheit, und wenn es keinen besonderen Anlaß gibt, hinunterzugehen, bleibt man eher zu Hause allein.

[1]: Christopher Alexander, Sara Ishikawa, Murray Silverstein "Eine Mustersprache" Löcker Verlag 1995 Wien. (Engl. Originalausgabe 1977 "A Pattern Language")

Jugendliche im Hochhaus leiden eher an der Langeweile, "nichts zu tun zu haben", als die im Einfamilienhaus. Dadurch entsteht zusätzlicher Bedarf an Betreuungsdiensten und eine gesteigerte Tendenz zum Eskapismus ...

"Mental Health and the High Rise", Canadian Public Health Association, April 1971
(Zitiert in [1], S. 123)

Kinder aus hohen Wohnblöcken fangen später eigenständig im Freien zu spielen an als die aus niedrigen Wohnblöcken.

Jeanne Morville: "Børns Brug Af Friarealer", Disponering Af Friarealer, Etageboligområder Med Sœrlig Henblik På Børns Legsmuligheder, S. B. I., Dänemark, 1969 (ebenf. zitiert in [1], S. 123)

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