timte.org Genügsamkeit, Technik und Dada

Fragen, Feedback, Kommentare? Gerne:

hallo (ät) timte (punkt) org (PGP key)



13.10.2021 [6166e784]

Ein (fiktiver) Entwurf nimmt gestalt an. Mit einem Thema, das ich vor einiger Zeit ausformuliert habe und schon seit langem daran arbeiten will.



Auszug aus dem Thema:


(April/Juli 2020)

Einfaches Bauen, lokale Resilienz


Wir brauchen einen Wandel! Die aktuelle Krise aufgrund der Corona-Pandemie ist aller Wahrscheinlichkeit nach viel leichter zu handhaben und deutlich schneller abgeklungen als drohende ökologische Katastrophen. Wir müssen Dinge anders machen, unser Leben und Zusammenleben anders organisieren. Und es ändert sich schon einiges. Das Bewusstsein insbesondere. Die CO2 Emissionen steigen zwar weiterhin[1] und das Artensterben ist ein ebenso dringendes Problem[2]. Damit sich das aber ändern kann, muss noch stärker die Notwendigkeit in den Köpfen der Menschen ankommen. Und Lösungswege. Je unbequemer diese scheinen, desto größer muss der Leidensdruck werden – und er ist am kleinsten in den Teilen der Welt, die am meisten bewirken können und den größten Schaden anrichten. Umgekehrt, je leichter Lösungswege fallen, oder sie sogar spass machen, desto schneller werden sie ausprobiert.
Ich bin überzeugt, sehr viele Veränderungen die entstehen – ob durch “Design or Desaster” – werden Regionalisierung bedeuten[3,4]. Dass ein System, das auf stetigem Wachstum basiert nicht funktioniert, wissen die Menschen seit Jahrtausenden [5]. Die „Wahl“ zwischen Gestaltung oder Katastrophe betrifft vor allem diesen Punkt. Es ist uns tiefe Gewohnheit, dass „mehr“ „besser“ bedeutet und zu erstreben ist. Aber auch hier ist langsam Änderung in Sicht. Entschleunigung und Genügsamkeit – das „Weniger“ – wird als wohltuend entdeckt, der Sinn des „Mehr“ hinterfragt. In vielen Bereichen, wie dem Umfang der Arbeitszeit oder materiellem Besitz.



Thema der Arbeit


Ich möchte in dieser Arbeit der Frage nachgehen, welchen Beitrag die Architektur dazu leisten kann. Thematisch soll sie den Wohnungsbau umfassen, sowie gemeinschaftliche Nutzungen im städtischen Umfeld, die einer lokal / regional stärkeren Eigenständigkeit und Krisenfestigkeit (Resilienz) dienen, den ökologischen Fußabdruck der Stadtbewohner*innen senken und das Bewusstsein für ein energie- und ressourcenschonendes Leben schärfen können.

Beispiele dafür können sein: Reparaturwerkstätten, Orte des gegenseitigen Lernens und Lehrens wie Vortrags- und Workshopräume, Lernbaustellen, städtischer Anbau von Lebensmitteln, Kleidertauschläden, kleinteilige, regionale Energieversorgung, Wasseraufbereitung (Pflanzenkläranlagen), Trenntoilettensysteme, Bikesharingstationen, usw..

Architektonische / Konstruktive / Räumliche Merkmale und Kriterien können zum Beispiel umfassen[6]:



Fußnoten:

[1] Hannah Ritchie and Max Roser (2020) - „CO₂ and Greenhouse Gas Emissions“ Published online at OurWorldInData.org. (aufgerufen 15.5.2020)

[2] "Two of the PBs [planetary boundary] — climate change and biosphere integrity — are recognized as “core” PBs based on their fundamental importance for the ES [earth system]. [...] Anthropogenic perturbation levels of four of the ES processes/features (climate change, biosphere integrity, biogeochemical flows, and land-system change) exceed the proposed PB (see the figure)." W. Steffen et al., Science 347, 1259855 (2015). DOI: 10.1126/science.1259855 (aufgerufen 16.5.2020)

[3] The Great Transition - nef new economics foundation (aufgerufen: 30.03.2020)

[4] Atlas der globalisierung Postwachstumsatlas, Le Monde diplomatique/taz Verlags- und Vertriebs GmbH, Berlin 2015

[5] Wikipedia - Wachstumskritische Veröffentlichungen (aufgerufen 14.5.2020)

[6] z.T. "Ziele und Kriterien für suffizientes Bauen" aus: "Suffizientes Wohnen in der Stadt - Vier Wände halten Maß" in: politische ökologie 03-2015, Band 142, erschienen 28.08.2015

[7] Quinta Monroy - Internet Archive, Wikipedia - Quinta_Monroy (aufgerufen 21.7.2020)

kontakt